Planen und Bauen nach Permakultur-Design-Prinzipien

Pflanzenklärsysteme, biologische Grauwasser-Aufbereitung

    ...für einen nachhaltigen Lebensstil

Sie interessieren sich für ökologisch-nachhaltige Bio-Toiletten für den eigenen Garten?

Sie wollen gerne eine Komposttoilette und/oder Pflanzenkläranlage in ihr neues Wohnhaus einplanen, oder ein bestehendes Wohnhaus mit alten Wasserklosetts durch den Einbau von Trenn-Trockentoiletten zukunftsfähig modernisieren?

Sie suchen barrierefrei nutzbare, wasserlose Humus-toiletten für Veranstaltungen, Festivals, Baustellen oder den öffentlichen Raum?

Wir finden für jede Anwendung mit unterschiedlichen Anforderungen die passende Lösung!
Kontaktieren sie uns gerne über info(at)casa-tatu.org

 

PFLANZENKLÄRANLAGEN...

Durch Pflanzenkläranlagen wird verschmutztes Abwasser wieder aufbereitet und als "Betriebswasser", oder zu Trinkwasser-Qualität wieder nutzbar gemacht.

Das Problem:

Täglich spülen wir wertvolle Nährstoffe, vermischt mit wertvollem Trinkwasser, in die Kanalisation. Das Ergebnis ist eine stinkende Kloake aus Kot, Urin, Toilettenpapier... Über gigantischen Kanalisationsnetze und durch hoch-technisierte Kläranlagen versucht die Menscheit mit hohem Aufwand, das Trinkwasser wieder aufzubereiten.

- Klärschlamm aus Kläranlagen muss oft als Sondermüll auf Deponien entsorgt werden.

- Aufbereitetes Wasser aus Kläranlagen belasten Flüsse und Meere mit Pharma- und Hormonrückständen

Die Lösung:

Urin und Fäkalien werden bereits durch unser Verdauungssystem getrennt verarbeitet, aufbereitet und auf getrenntem Wege ausgeschieden.
Idealerweise sollten die beiden Produkte gar nicht erst vermischt werden!
Trinkwasser als "Transportmittel" zu benutzen sollte Tabu sein!
In wasserlosen Trockentoiletten kann Urin auch in Sicker-Behälter aufgefangen werden.

- Urin aus Biotoiletten kann mit Wasser verdünnt als wertvoller Pflanzendünger angewendet werden

- Kompost aus Biotoiletten kann zur Bodenverbesserung und zum Humusaufbau in Gärten und Obstplantagen ausgebracht werden.

- Das nur mäßig verschmutzte "Grauwasser" (Abwasser aus Badewanne, Dusche, Waschtisch und Küchenspüle) wird im Sandbettfilter durch Mikroorganismen an den Pflanzen-Wurzeln verarbeitet.

 

Für den Einsatz bestimmter Pflanzenklärsysteme gibt es unterschiedliche Situationen und Anforderungen

- Wie stark benutzt, Wieviel Abwasser fällt an?
- Welches Umfeld, Welche Flächen stehen für Pflanzbeete zur Verfügung?
- Ist das Abwasser durch den Einsatz von Komposttoiletten entlastet ("Grauwasser")?

Wir beraten sie gerne und ermitteln für ihre Bedürfnisse das passende Modell

 

 

MEIN PERSÖNLICHER ZUGANG>>>

 

Oliver Heizmann, Jahrgang 1973, über seine Stationen und Inspirationen zur Weiterentwicklung der Komposttoiletten und Pflanzenkläranlagen

Das Plumsklo auf dem Bauernhof meiner Großeltern war aus der Sicht des kleinen Kindes ein spannender, etwas gruseliger Ort. Das Thema "Stuhlgang" war ja in unserer Gesellschaft schon immer tabu. So dass ich ihm zunächst 2 Jahrzehnte meines Lebens den Rücken kehrte - nach dem Motto "Aus den Augen - aus dem Sinn"

Die erste Inspiration war für mich der österreichische Maler und Baumeister Friedensreich Hundertwasser.
Er stellte die Humustoilette als Sinnbild für nachhaltige Kreislaufwirtschaft in den Mittelpunkt des Wohnraumes – auch um zu Beweisen, dass diese ohne Geruchsbelästigung funktionieren.

Während des Architekturstudiums wurde mir bewusst, dass es in der Sanitär-Technologie - allem scheinbaren "Fortschritt zum Trotz - seit ca 200 Jahren keine wirkliche Verbesserung oder Weiterentwicklung gab. Wir setzen uns immer noch auf un-ergonomische Sitze die eine gesunde Darmentleerung verhindern - und benutzen wertvoll aufbereitetes Trinwasser als Transportmittel um eine stinkende Kloake zu "entsorgen". Sorgenfrei Dumm!

Durch mein Praktikum in Navarra (Nordspanien) bei Architekt Inaki Urquia im Jahr 2003 konnte ich weitere praktische Erfahrungen machen in ganzheitlicher Architektur-Planung nach Permakultur-Design-Prinzipien. Unterschiedliche Bauweisen mit alten und neuen Lehmbautechniken, moderner Strohballenbau, verschiedene Varianten von Trenn-Trocken-Humus-Kompost-Toiletten und biologische Pflanzenkläranlagen geben weitere Anregungen zur Weiterentwicklung und Verbesserung dieser Zukunfts-Technologien.

Bei meinen eigenen Versuchen und Experimenten zur Optimierung der Toilette, boten die Hefte aus der Reihe „Einfälle statt Abfälle“  zahlreiche Anregungen und Inspierationen

Während einer Projektarbeit in Brasilien in den Jahren 2005 und 2006 lerne ich bei den Mbyá Guaraní die praktische Anwendung von Terra Preta kennen. Die „Schwarze Indianer-Erde“ ist ein seit jahrhunderten überliefertes Produkt, durch Menschen geschaffen und genutzt. Die Humus-Erde entsteht durch langjährige Kompostierung von Küchenabfällen und menschlichen Fäkalien vermischt mit Asche und Pflanzenkohle. Erst 5 Jahre nach meiner Rückkehr nach Europa erlebe ich den beginnenden „Hype“ um die Entdeckung der „Wundererde“ aus Südamerika. Zwischen 2010 und 2020 wurde das Thema und seine positive Umweltauswirkung für den Humusaufbau auch auf internationaler Ebene grundlegend wissenschaftlich erforscht.

Mit dem Aufbau-Studium der Regionalwissenschaften und Raumplanung von 2008 bis 2012 wird mir die ökologische und Ökonomische Bedeutung und Notwendigkeit der Umstellung unserer konventionellen „eindimensionalen“ Siedlungswasserwirtschaft hin zu einer „zirkulären“ Kreislaufwirtschaft nochmals radikal vor Augen geführt. Es geht nicht nur darum, die sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländer vor der ökologischen Sackgasse zu warnen, es sind auch in den Industrienationen radikale Modernisierungen erforderlich, um die maroden und ineffizienten Abwasser-Aufbereitungs-Systeme zu ersetzen.

Mittlerweile gibt es auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits zahlreiche regionale Anbieter, welche die gängigen Kompostklo-Systeme in ihre eigens entworfenen Toilettenhäusschen integrieren.

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Das OYA-Magazin gab 2017 einen guten Überblick zum Thema "Wohin mit unserem Mist?"

Das Schweizer Fernsehen berichtet in der Sendung "Einstein" über zukunftsfähige Wege aus der globalen Toilettenkrise.